2018-01 Antrag Bienen retten

Fraktion in der Stadtverordneten-Versammlung der Stadt  Michelstadt       

 

Stadtverordnetenvorsteher

Andreas Klar

Frankfurter Straße 3

64720   Michelstadt                                                                                                 

25.01.2018

 

 

Sehr geehrter Herr Klar,

die Fraktion DIE GRÜNEN im Stadtparlament legt für die Stadtverordneten-Versammlung

am 20.2.2018 den folgenden Antrag vor und bittet hiermit um Aufnahme auf die Tagesordnung:

 

Bienen retten, Pestizide meiden und insektenfreundliche Blühflächen schaffen!

 

Die Stadtverordneten-Versammlung beschließt dazu die folgenden Maßnahmen:

 

  1. Auf allen kommunalen Flächen  der Stadt Michelstadt (Kulturland sowie Nichtkulturland) werden künftig keine chemisch-synthetischen Pestizide (Pflanzenschutzmittel) mehr eingesetzt.

 

  1. Private Dienstleistungsunternehmen, die den Auftrag zur Pflege öffentlicher Flächen erhalten, werden ebenfalls zu einem Pestizidverzicht verpflichtet.
  1. Bienen- und insektenfreundliche Blühflächen oder Projekte werden künftig initiiert und dauerhaft unterstützt.
  2. Bei der Verpachtung kommunaler Flächen für eine landwirtschaftliche Nutzung wird künftig ein Verbot des Einsatzes von Pestiziden im Pachtvertrag verankert.
  3. Bürger*innen werden über die Bedeutung von Biodiversität in der Stadt informiert und gleichzeitig werden Möglichkeiten zum Schutz von Bestäubern wie Bienen und Wildbienen sowie giftfreie Maßnahmen beim Gärtnern aufgezeigt.

 

Begründung

In Städten und Gemeinden werden Pestizide eingesetzt, um Wege in Parks, Sport- und Spielplätze, Grünanlagen oder  Straßenränder frei von unerwünschten Kräutern und Gräsern zu halten oder um gegen ungeliebte Insekten vorzugehen. Viele der Mittel stehen im Verdacht, Krebs zu erregen, die Fortpflanzung zu schädigen oder eine hormonelle Wirkung zu haben. Auf öffentlichen Flächen wie  beispielsweise Sport- und Spielplätzen können die Wirkstoffe in direkten Kontakt mit den Bürger*innen kommen. Insbesondere für Kinder und Schwangere ist das eine Gefahr. Auch Haustiere wie Hunde und Katzen sind den Stoffen schutzlos ausgeliefert.

Für viele Tier- und Pflanzenarten im städtischen Raum sind Pestizide ein Verhängnis. Denn nicht nur die unerwünschten Wildkräuter und Insekten werden beseitigt, sondern auch Honigbienen, Wildbienen, Schmetterlinge und Fledermäuse.  Entweder töten und schädigen Pestizide Insekten oder Wildkräuter direkt oder sie dezimieren ihren Lebensraum und ihre Nahrung. Von den fast 600 Wildbienen-Arten in Deutschland steht rund die Hälfte auf der Roten Liste.  Dabei sind blütenbesuchende Insekten unentbehrlich für die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen. Sie erhalten die Pflanzenvielfalt und sichern landwirtschaftliche Erträge und damit unsere Ernährung. 

Weitere Begründungen gerne in der STVV.

 

Hans-Jürgen Zinn                            Fraktionsvorsitzender